MOZART: Sinfonia concertante Es-Dur

Wolfgang Amadeus Mozart
Lebensdaten: 27. Januar 1756 Salzburg - 5. Dezember 1791 Wien
Werk: Sinfonia concertante Es-Dur, KV 364
Epoche: Klassik
Entstehungszeit: 1779
Besetzung: Violine, Bratsche und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 32 Minuten
Teile:

  1. Allegro maestoso
  2. Andante
  3. Presto

Die prachtvolle Sinfonia concertante für Violine, Bratsche und Orchester in Es-Dur, KV 364, ist Mozarts einzig erhaltenes Werk dieser Art, eine Gattung, die sowohl Elemente der Sinfonie, als auch des Konzerts umschließt. Im Allgemeinen für zwei oder mehr Soloinstrumente und Orchester komponiert war die Sinfonia concertante insbesondere im Paris des 18. Jahrhunderts beliebt. Es war auch dort, wo Mozart ein solches Werk 1778 für vier herausragende Holzblassolisten des Mannheimer Orchesters komponierte, das sich damals ebenfalls in der französischen Hauptstadt befand; dieses Werk ist jedoch nur in einer gefälschten Ausgabe aus dem 19. Jahrhundert bekannt.

Während dieser Zeit begann Mozart auch zwei weitere Werke in der Gattung der Sinfonia concertante, eines für Violine und Klavier in D-Dur (1778) und ein weiteres für Violine, Bratsche und Cello in A-Dur, KV 320e (ca. 1779-80), welche aber beide nicht über die ersten ungefähr 130 Takte hinaus voranschritten, bevor der Komponist sie beiseite legte. Das hier vorliegende Werk könnte ein Ersatz für das abgebrochene D-Dur-Werk sein. Es wurde in Salzburg während des Sommers oder Herbstes 1779 komponiert, ungefähr zur gleichen Zeit wie jenes Werk. In beiden Werken verlangt Mozart eine höhere Stimmung als sie für die Bratsche üblich ist; seine Absicht darin war zweifellos dem Instrument einen helleren Klang zu verleihen, um zu verhindern, dass es vom hervorstechenderen Begleiter, der Violine, überschattet wird.

Die Solisten, für die die Sinfonia concertante komponiert wurde, sind nicht bekannt, aber es könnten Antonio Brunetti, Leiter des Salzburger Hoforchesters und der Violinist Joseph Hafender gewesen sein. Das Werk besteht aus drei Sätzen: Allegro maestoso, Andante und Rondo. Das Orchester umfasst zwei Oboen, zwei Hörner, ein optionales Paar Fagotte und Streicher. Das Werk ist bekannt für seine warme Ausdehnung; das Andante mit seinem hinreißenden Dialog zwischen den zwei Solisten ist besonders ergötzlich. Die Orchestrierung ist ungewöhnlich voll und reichhaltig; Mozarts regelmäßige Divisi-Angaben für die Bratschen kreieren Strukturen, die die üppige Partitur von Idomeneo, ré die Creta (1781) prophezeien, eine weniger als ein Jahr später für München komponierte Opera seria.

(c) Brian Robins

Kaufempfehlung:
Gidon Kremer (Violine), Kim Kashkashian (Bratsche), Wiener Philharmoniker, Dir. Nikolaus Harnoncourt
Label: DGG, DDD, 1983/85
YouTube:
Renaud Capuçon (Violine), Gerard Causse (Bratsche), Orchestre national Montpellier Languedoc-Roussillon
Live beim Festival de Montpellier

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