BACH: Wachet auf, ruft uns die Stimme

Johann Sebastian Bach
Lebensdaten: 21. März 1685 Eisenach - 28. Juli 1750 Leipzig
Werk: Wachet auf, ruft uns die Stimme, BWV 140
Epoche: Barock
Entstehungszeit: 1731
Uraufführung: 25. November 1731
Besetzung: Solisten, Chor und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 24 Minuten
Teile:

  1. Wachet auf, ruft uns die Stimme
  2. Er kommt, er kommt, der Bräutgam kommt!
  3. Wann kömmst du, mein Heil?
  4. Zion hört die Wächter singen
  5. So geh herein zu mir, du mir erwählte Braut
  6. Mein Freund ist mein! Und ich bin dein!
  7. Gloria sei dir gesungen

Dies ist eine der bekanntesten und theatralischsten der geistlichen Kantaten Bachs. Sie wurde 1731 als Teil von Bachs Reihe aus fünf Kantaten für jeden Sonntag und einen speziellen Feiertag im lutheranischen Kalender geschrieben. Diese Kantate wurde speziell für ein selten auftretendes Datum, den 27. Sonntag nach Trinitatis geschrieben. Dieser Tag tritt nur in Jahren auf, in denen die Ostern ungewöhnlich früh stattfinden. Da dies ein seltenes Ereignis war (während Bachs 26 Jahren in Leipzig passierte es nur zwei Mal) nutzte Bach ein ungewöhnlich großes Ensemble und schrieb die Kantate in größerem Format.

Der in der Kantate verwendete Choral (und der Titel des Werks) stammt aus einer Hymnenmelodie von Philipp Nicolai aus dem Jahre 1599. Um im Englischen den drei Silben des Titels "Wachet auf" gleichzukommen, findet man auch immer häufiger die Übersetzung mit "Sleepers Wake" anstatt "Wake Up" und unter dieser neueren Übersetzung ist das Werk international am Bekanntesten.

Der Text ist eine Behandlung von Jesus' Parabel von den klugen und törichten Jungfrauen. Was so töricht an diesen jungen Frauen in Jesus' Geschichte ist, dass sie nicht genug Öl für ihre Lampen gebracht haben und somit mehr dafür kaufen mussten. Dadurch wurden sie aber von der Hochzeit und dem Hochzeitsmahl ausgesperrt. Sie schafften es tatsächlich nicht einmal in Bachs Kantate, da diese nur die klugen Jungfrauen erwähnt, welche die Ankunft des Ehemanns nicht verpassten und dadurch die Hochzeit erlebten und am Festmahl teilnahmen. Der Ehemann steht allegorisch für Jesus; seine Braut ist die christliche Seele. Und diese beiden allegorischen Figuren erhielten ein leidenschaftliches, sogar opernhaftes Liebesduett, gesungen von Sopran und Bass.

Der Anfangschor ist umtriebig und beschreibt Menschenmengen in Jerusalem, die auf den Ehemann warten. Ein Tenor-Rezitativ stellt die Nachtwächter dar, die die Ankunft verkünden. Es folgt das Duett zwischen Jesus und der Seele. Der Ehemann heißt die Braut in seiner Behausung willkommen und es gibt einen Chor der Danksagung und Glorifizierung.

(c) Joseph Stevenson

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