Giuseppe Verdi |
Werk: Falstaff
Epoche: Romantik
Entstehungszeit: 1893
Uraufführung: 9. Februar 1893 in Mailand
Besetzung: Solisten, Chor und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden
Teile:
- Falstaff! Olà!
- So che se andiam la notte
- Ma è tempo d'assottigliar l'ingegno
- Ehi! paggio!
- L'Onore! Ladri!
- Alice ... Meg ... Nannetta
- Fulgida Alice! amor t'offro
- Quell'otre! quel tino!
- È un ribaldo, un furbo, un labro
- In due parole
- Pst, pst, Nannetta
- Torno all'assalto
- Del tuo barbaro diagnostico
- Siam pentiti e contriti
- Reverenza!
- Alice, è mia!
- Va vecchio John
- Signore, v'assista il cielo!
- C'è Windsor una dama
- V'ascolto
- È sogno? o realtà
- Eccomi qua. Son pronto
- Presenteremo un bill
- Giunta all'Albergo della Giarrettiera
- Fra poco s'incomincia la commedia
- A noi! Tu la parte farai che ti spetta
- Alfin t'ho colto
- Quand'ero paggio
- Voi mi celiate
- Mia signora!
- Vien qua
- Al ladro
- C'è. C'è.
- Facciamo le viste
- Ehi! Taverniere!
- Mondo ladro
- Reverenza. La bella Alice
- Quando il rintocco
- Sarai la Fata Regina delle Fate
- Dal labbro il canto
- Nossignore! Tu indossa
- Una, due, tre, quattro
- Odo un soave passo!
- Ninfe! Elfi! Silfi!
- Sul fil d'un soffio etesio
- Alto là
- Pizzica, pizzica
- Ogni sorta di gente dozzinale
- Facciamo il paremtado
- Tutto nel mondo è burla
Verdis letzte Oper, Falstaff, war seine erste komische Oper seit über 50 Jahren. Verdi und sein Librettist Boito hielten die Komposition geheim, da sich Verdi in der komischen Oper etwas weniger wohl fühlte und er wollte die Möglichkeit haben die Produktion noch abzusagen - selbst nach der Kostümprobe. Boitos Libretto basiert auf Shakespeares "Die lustigen Weiber von Windsor" mit zusätzlichem Material aus den Teilen 1 und 2 von Henry VI. Die Uraufführung am Teatro alla Scala war ein Triumph, aber, wie immer, nahm Verdi weitere Anpassungen in der Partitur vor für die Premieren in Rom und Paris; diese Änderungen wurden in die endgültige Version der Partitur mit aufgenommen.
Als launenhaftes Werk ist Falstaff eine Oper, die auf vielerlei Art mit früherer Operntradition bricht. Obwohl die Titelfigur nur wenige Stellen zu gesanglichem Glanz hat, sind ihre beiden wichtigen Monologe wunderbare Beispiele für Komödie in Musik. Der wichtigste Sopran, Alice Ford, hat überhaupt keine Arien. Der Monolog von Fords eifersüchtigem Ehemann ist ein brilliantes Imponierstück - aber es verliert an dramatischer Durchschlagskraft, wenn es aus dem wesentlichen und in brillianter Geschwindigkeit angelegten, dramatischen Ganzen herausgezogen wird. Nur die beiden Liebenden, Nannetta und Fenton, haben lyrische Stellen, die den Hörer an den frühen Verdi erinnern; ihre Musik steht in einem einfacheren Stil als der für die anderen Figuren, was vielleicht ihre relative Unschuld reflektiert.
Falstaff klingt musikalisch simpel, größtenteils aufgrund der Fähigkeit, mit der der Komponist seine Partitur an die natürliche Geschwindigkeit der Komödie angepasst hat; dennoch ist es Verdis bei Weitem komplexeste Partitur - sogar noch mehr als Otello, das oberflächlich betrachtet deutlich einschüchternder klingt. Das Finale im letzten Akt ist die einzige formale Fuge, die Verdi jemals in eine Oper schrieb (obwohl er die Form in einer Messa da Requiem benutzt hatte). Seine Anwendung verschiedener Takte für die Frauen und Männer, die in der zweiten Szene des ersten Aktes gleichzeitig singen, schafft ein Gefühl kontrollierter Massenverwirrung - genau, was die Handlung an diesem Punkt verlangt. Die Musik für die Feen im dritten Akt ist in ihrem Charakter fast mendelssohnisch. Das Publikum früher war oft verwirrt von dieser Komplexität, gab aber fast immer dem Charme und der Originalität der Partitur nach; Verdis damals mittlerweile unanfechtbare Reputation half zweifellos dabei weiter unsichere Ohren mit seinen Innovationen vertrauter zu machen.
Die orchestrale Komposition ist insbesondere befriedigend - und schwierig; das Maß an Feinheiten, das von dem Orchester verlangt wird, ist beeindruckend. Die orchestralen Triller, die zeigen, wie der Wein Falstaff erwärmt, nachdem er in die Themse getaucht wurde, ist eines der besten Beispiele. Ein weiteres innovatives Merkmal der Partitur sind die zahlreichen Stellen, die ohne Begleitung gesungen werden; Verdi hatte dies schon zuvor getan, beispielweise in Luisa Miller, aber in Falstaff ist es ein deutlich prägnanteres Mittel.
Falstaff wird vermutlich nie mit der gleichen Regelmäßigkeit dargeboten werden, die andere Werke Verdis genießen, größtenteils aufgrund der enormen Proben, die nötig sind, um ein Ensemble ausreichend vorzubereiten. Sie ist jedoch allgemein als eine der besten Meisterwerke der Oper angesehen und als krönende Errungenschaft des Komponisten.
(c) Richard LeSueur
Kaufempfehlung:
YouTube:
Renato Bruson, Leo Nucci, Katia Ricciarelli, Barbara Hendricks, Lucia Valentini Terrani, Los Angeles Philharmonic, Dir. Carlo Maria Giulini
aus dem Covent Garden in London
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