MOZART: Streichquartett Nr. 19 C-Dur "Dissonanzen"

Wolfgang Amadeus Mozart
Lebensdaten: 27. Januar 1756 Salzburg - 5. Dezember 1791 Wien
Werk: Streichquartett Nr. 19 C-Dur, KV 465 "Dissonanzen"
Epoche: Klassik
Entstehungszeit: 1785
Besetzung: Streichquartett
Aufführungsdauer: ca. 30 Minuten
Sätze:

  1. Adagio - Allegro
  2. Andante cantabile
  3. Menuetto & Trio. Allegro
  4. Allegro

Das letzte der sechs Quartette, die Mozart an Haydn widmete, das KV 465, steht offiziell in der sonnigen Tonart C-Dur, verdankt ihren Beinamen "Dissonanzen" der langsamen, nervösen Einleitung voller unaufgelöster Harmonien über einer pochenden Cellomelodie. Schon bald macht dieses verwirrende Adagio Platz für den hellen Allegro-Hauptteil des ersten Satzes. Die ersten Violinen pfeifen ein kurz phrasiertes Hauptthema, das die anderen Instrumente bald darauf in kontrapunktischer Nachahmung aufgreifen. Eine zweite, aufgeregtere Melodie und eine dritte in Triolen werden alle zu Futter für eine kurze Durchführung, obwohl es das erste Thema ist, das nun in kleiner Besetzung die Geschehnisse dominiert bis die Reprise das aufgewühlte Quartett beruhigt - die Exposition kehrt natürlich ohne die Last der "dissonanten" Einleitung zurück.

Der zweite Satz, Andante cantabile, wickelt sich in ein warmes F-Dur ein und alle vier Instrumente erkunden eine Bandbreite an hochgradig lyrischen thematischen Passagen. Als Drittes erfolgt ein originelles, haydn-isches Menuett (und eines, das Beethoven beeinflussen sollte), voller plötzlicher dynamischer Kontraste und dem Gegenüberstellen verschiedener Kombinationen an Instrumenten. Der kurze Trio-Abschnitt taucht für eine Passage an aufgewühltem Pathos in c-Moll ein. So wie es beginnt trägt das Finale (Allegro) jedes Anzeichen für ein gewöhnliches, wenn auch kurzes Rondo, doch die Musik steuert zunehmend in unerwartetes harmonisches Gebiet, schleudert in Moll hinein und fragmentiert die Themen; dies ist vielleicht ein Allegrosatz in Sonatenform, bei dem die Durchführung unter die Bestandteile des Rondos aufgeteilt wurde. Künstler können dies entweder als Komödie oder Tragödie spielen, die Musik aber ist eine kühne Mischung aus Beidem.

(c) James Reel

Kaufempfehlung:
Klenke-Quartett
Label: Profil, DDD, 2004/05
YouTube:
Hagen-Quartett

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