Richard Strauss |
Werk: Der Rosenkavalier, op. 59, TrV 227
Epoche: Postromantik
Entstehungszeit: 1909-10
Uraufführung: 26. Januar 1911 in Dresden
Besetzung: Solisten, Chor und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 3 Stunden
Teile:
- Vorspiel
- Wie du warst! Wie du bist
- Der Feldmarschall sitzt im krowatschen Wald
- Selbstverständlich empfängt mich Ihro Gnaden
- Macht das einen lahmen Esel aus mir?
- I komm' glei
- Drei arme adelige Waisen
- Di rigori armato il seno
- Mein lieber Hippotyte
- Da geht er hin
- Ach, du bist wieder da!
- Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding
- Ein Ernster Tag, ein grosser Tag!
- In dieser feierlichen Stunde der Prufung
- Mir ist die Ehre wiederfahren
- Ich kenn' ihn schon recht wohl
- Jetzt aber kommt mein Herr Zukünftiger
- Hab' nichts dawider
- Mit Ihren Augen voll Tränen
- Herr Baron von Lerchenaul
- Da lieg' ich!
- Da! - Herr Cavalier!
- Vorspiel
- Hab'n Euer Gnaden
- Nein, nein! I trink' kein Wein
- Wie die Stund' hingeht
- Halt! Keiner rührt sich!
- Ihre hochfürstliche Gnaden
- Ist halt vorbei
- Mein Gott, es war nicht mehr
- Heut oder morgen oder den ubernächsten Tag
- Marie Theres'... Hab' mir's gelobt
- Ist ein Traum, Finale
Manche sehen den Rosenkavalier als Strauss beste Oper an und tatsächlich blieb sie seit ihrer Uraufführung 1911 dauerhaft beliebt. Zwischen 1909 und 1910 komponiert - unmittelbar nach Elektra, Strauss' erster Zusammenarbeit mit dem Dramatiker Hugo von Hofmannsthal - ist Der Rosenkavalier eine eigene Geschichte, die sich Hofmannsthal und Strauss durch ausgedehnte Korrespondenz gemeinsam ausdachten. Er stellt eine beabsichtigte Abkehr von Elektra dar (eine Adaption eines Dramas von Sophokles), sowohl im Material als auch im Ton und das Ergebnis ist eines der ausgeklügeltsten Libretti jemals - voller subtiler Wortwechsel und gepflogener Ausdrücke. Obwohl die Geschichte eigentlich eine Farce ist, die auf der Enthüllung der Figur Mariandel als Oktavian aufbaut, entwickelte Hofmannsthal das Libretto zu einer komplexeren Handlung weiter, in der sich die Haupthandlung um die sich verändernde Beziehung der Marschallin und Oktavian dreht.
Hofmannsthal legte das Drama in drei Akten an, einem traditionelleren Schema als Elektras einaktig Anordnung und vielleicht ein Wink an den am 18. Jahrhundert angelegten Stil des Werks. Strauss nutzt auch eine auffällig konservative musikalische Sprache und legt die offen dissonanten und oft aggressiven Strukturen ab, die er für Elektra und auch Salome benutzt hatte. Gleichzeitig ist die Orchestrierung im Rosenkavalier sowohl füllige als auch durchweg gekennzeichnet von zarten und schimmernden Klangfarben. Strauss nutzt das ganze Werk hindurch Walzer, um sensible Stimmungen heraufzubeschwören und die Zartgefühl des Mittelstands von Baron Ochs zu kennzeichnen. Walzerthemen sind wesentlicher Bestandteil eines jeden Akts und die orchestralen Walzersequenzen der Oper bleiben zusammen mit der formelleren Rosenkavalier-Suite (1945) auch als unabhängige Konzertwerke beliebt. Die eindrucksvollste Musik der Oper tritt im Trio des dritten Aktes zwischen Oktavian, Sophie und der Marschallin auf. Hier nutzt Strauss die Stimmen der drei Frauen, um die Emotionen eines jungen naiven Mädchens, ihres jungen Verehrers und der erfahrenen Marschallin in großer Wirksamkeit zu ergründen, während das Orchester alles aufschlussreich unterstreicht. Die statische Qualität des Trios erschafft eine elegische Stimmung, die gleichzeitig den Ausdruck junger Liebe mit erfahrener Zurückhaltung kombiniert.
Der Rosenkavalier feierte im Januar 1911 in Dresden Uraufführung und wurde mit großem Enthusiasmus aufgenommen. Die Oper blieb ein Standardwerk auf der Bühne, was durch neue Produktionen in jedem Jahrzehnt belegt wird. Strauss versuchte den populären Reiz des Rosenkavaliers in seinen nachfolgenden Bühnenwerken zu wiederholen; obwohl einige davon, wie Arabella (1929-32) auffallend sind, kamen keines von ihnen in der erfolgreichen Alchemie von Text und Musik gleich, die dem Rosenkavalier seine Beständigkeit sicherte.
(c) James Zychowicz
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