SCHUBERT: Sinfonie Nr. 7 h-Moll "Unvollendete"

Franz Schubert
Lebensdaten: 31. Januar 1797 Wien (Österreich) - 19. November 1828 Wien (Österreich)
Werk: Sinfonie Nr. 7 h-Moll "Unvollendete"
Epoche: Romantik
Entstehungszeit: 1822
Besetzung: Orchester
Uraufführung: 17. Dezember 1865 im Musikvereinssaal von Wien (Österreich)
Aufführungsdauer: ca. 25 Minuten
Sätze:

  1. Allegro moderato
  2. Andante con moto

Anfang 1822 befand sich Schubert auf dem Zenit seiner Karriere und er begann eine monumentale Sinfonie in h-Moll zu schreiben. Ende dieses Jahres hatte er die beiden ersten Sätze fertig und einen dritten skizziert. Wenig später erlitt er Syphilis und war für gewisse Zeit komplett arbeitsunfähig, so dass er die Arbeit an der Sinfonie unterbrach und sie beiseite legte. Gegen Frühling hatte er wieder zu etwas Kraft zurückgefunden. Er erhielt eine Ehrenmitgliedschaft im Musikverein für Steiermark im österreichischen Graz. Als Teil seiner Aufnahme sandte er die beiden fertigen Sätze der h-Moll-Sinfonie an den Leiter des Musikvereins, Anselm Hüttenbrenner, der sie unmittelbar in eine Schublade steckte und dort vergaß. Dort schmachtete sie bis 1860, als Hüttenbrenners jüngerer Bruder Joseph über sie stolperte und als verlorenen Schatz erkannte und den Wiener Dirigenten Johann Herbeck drängte das Stück aufzuführen. Das Werk wurde schließlich am 17. Dezember 1865 aufgeführt.

Die Sinfonie selbst ist gleichermaßen groß, als auch unaufdringlich. Von den ersten, mysteriösen Anfangstakten an wird klar, dass dies nicht der jugendliche Schubert ist, der zuvor sechs leichtgewichtige Sinfonien geschaffen hatte. Selbstsicher und kühn lässt Schubert den 14-minütigen Anfangssatz beginnen, indem er einen Eckstein in die Bässe setzt, auf dem eine ruhige, wehende Melodie liegt, die sukzessive an Masse und Kraft aufbaut bis hin zu einer schnellen Auflösung. Dies alles stellt sich als eine Einführung heraus und es folgt eine der brillantesten Melodien des Komponisten. Diese wird ebenfalls schnell größer und dramatischer und eine wirksame Überleitung führt zum Anfang zurück. Ein intensiver, aufsteigender Mittelteil, fast triumphal in seinen großen Akkorden, führt zu einer finalen Reprise des Anfangs und der großartige Satz endet weihevoll.

Der 11-minütige Satz Andante con moto beginnt mit einer herrlichen Melodie, die geradlinig ohne Verzierung präsentiert wird und dies führt nahtlos zu einer weiteren herrlichen Melodie in den Holzbläsern. Große Schritte auf breiten Schultern tragen die Musik in eine neue Tonart, in der die Themen wiederholt werden. Die Ruhe kehrt zurück mit den ersten Themen und nach einer Zusammenfassung dessen, was geschehen ist, marschiert der Satz - und das Werk - ruhig gen Ende.

(c) Michael Morrison

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Tudor, DDD, 2003
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