HÄNDEL: Der Messias

Georg Friedrich Händel
Lebensdaten: 5. März 1685 Halle/Saale (Herzogtum Magdeburg) - 14. April 1759 London (Großbritannien)
Werk: Der Messias, HWV 56 (Messiah)
Epoche: Barock
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Entstehungszeit: 1741
Uraufführung: 13. April 1742 in der New Music Hall von Dublin (Irland)
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden, 15 Minuten
Teile:

  1. Sinfonia in E minor
  2. Comfort ye my people
  3. Ev'ry valley shall be exalted
  4. And the glory of the Lord
  5. Thus saith the Lord of Hosts
  6. But who may abide the day of His coming
  7. And He shall purify the sons of Levi
  8. Behold, a virgin shall conceive
  9. O thou that tellest good tiding to Zion
  10. For behold, darkness shall cover the earth
  11. The people that walked in darkness
  12. For unto us a Child is born
  13. Pifa in C major [Pastoral Symphony]
  14. There were shepherds abiding in the field
  15. And lo, the angel of the Lord came upon them
  16. But lo, the angel of the Lord came upon them (Arioso)
  17. And the angel said unto them
  18. And suddenly there was with the angel a multitude
  19. Glory to God in the highest
  20. Rejoice greatly
  21. Then shall the eyes of the blind be open'd
  22. He shall feed His flock like a shepherd
  23. His yoke is easy, His burden is light
  24. Behold the Lamb of God
  25. He was despised and rejected
  26. Surely, He hath borne our griefs and carried our sorrows
  27. And with His stripes we are healed
  28. All we like sheep
  29. All they that see Him, laugh Him to scorn
  30. He trusted in God that He would deliver Him
  31. Thy rebuke hat broken His heart
  32. Behold, and see if there be any sorrow
  33. He was cut off out of the land of the living
  34. But Thou didst not leave His soul in hell
  35. Lift up your heads, O ye gates
  36. Unto which of the angels said He at any time
  37. Let all the angels of God worship Him
  38. Thou art gone up on high
  39. The Lord gave the word; great was the company of the preachers
  40. How beautiful are the feet of them
  41. Their sound is gone out into all the lands (Arioso)
  42. Their sound is gone out into all the lands (Chorus)
  43. Why do the nations so furiously rage together
  44. The Kings of the earth rise up
  45. Let us break their bonds asunder
  46. He that dwelleth in heaven
  47. Thou shalt break them with a rod of iron
  48. Hallelujah
  49. I know that my Redeemer liveth
  50. Since by man came death
  51. Behold, I tell you a mystery
  52. The trumpet shall sound
  53. Then shall be brought to pass the saying
  54. O death, where is thy sting?
  55. But thanks to be to God
  56. If God be for us
  57. Worthy is the Lamb was slain
  58. Amen

Vielleicht mit Ausnahme der Wassermusik ist das Oratorium Messias das einzige Werk Händels, das weltweit bekannt ist. Dennoch wurde es zu einer Zeit komponiert, als Händel etwas das Glück entschwunden zu sein schien. Seine letzten Versuche zur Oper zurückzukehren stellten sich mit Imeneo (1740) und Deidamia (1741) als Fehlgriffe heraus und Gerüchte besagten sogar, dass er aus Verzweiflung über das Londoner Publikum im Begriff war England zu verlassen. Zufällig lockte Pfarrer und Autor Charles Jennens, Händels Zuarbeiter für "Saul", Händel zur Idee des englischen Oratoriums zurück; fast zur gleichen Zeit erhielt der Komponist ein Angebot von William Cavendish, Lordleutnant von Irland, in der nächsten Spielzeit der Darbietung von Oratorien in Dublin teilzunehmen. Das von Jennens an Händel vorgelegte Libretto drehte sich um die Geburt und Passion Christi. Es hieß "Messiah". Händel machte sich am 22. August 1741 an die Arbeit an dem Libretto und stellte die Partitur gerade einmal drei Wochen später am 12. September fertig.

Das daraus resultierende geistliche und nicht-dramatische Oratorium war ein Novum für Händel und obwohl es die letzte große Phase von Oratorienkompositionen des Komponisten einläutete schrieb er nie wieder ein ähnliches. Der Messias ist daher völlig atypisch innerhalb des Kontextes von Händels Oratorien, von denen sich der Großteil auf das Alte Testament oder apokryphische Texte in dramatisierter Form bezieht. Als eine Bekräftigung des christlichen Glaubens bringt er den weltlichen Händel näher an Bach als jedes andere seiner Werke, obwohl auch das nicht ausreichte, um zeitgenössische Vorwürfe opernhafter Einflüsse zu verhindern. Es lohnt sich auch ins Gedächtnis zu rufen, dass zu Händels Zeit der Messias häufiger in Opernhäusern als in Kirchen aufgeführt wurde.

Jennens teilte seinen Text in drei Teile auf, wovon der erste von der Prophezeiung des Messias' und deren Erfüllung handelt. Der zweite nimmt uns von der Passion bis zum Triumph der Wiederauferstehung, während sich der letzte Teil um die Rolle des Messias im Leben nach dem Tod kümmert. Händels Vertonung besteht aus der üblichen Gegenüberstellung von Rezitativen, Arien und Chören. Jennens Libretto schöpft aus einem großen Spektrum an Quellen sowohl aus Altem und Neuem Testament, einzigartig für Händels Oratorien ist aber, dass es keine mit Namen benannten Personen gibt. Das Drama wird daher ausschließlich durch die Botschaft im Text ausgedrückt, am Beeindruckendsten durch die überwältigenden Chöre, die die anhaltende Popularität des Oratoriums sichergestellt haben. Die Uraufführung fand in der New Music Hall von Dublin am 13. April 1742 statt. Sie wurde unter großem Beifall aufgenommen, das Dublin Journal rief aus, dass "der Messias von den wichtigsten Kritikern als das vollendetste Werk der Musikgeschichte angesehen wird." Der Triumph wiederholte sich im folgenden Jahr im Covent Garden, wofür Händel zwei weitere Soli hinzufügte. Weitere Überarbeitungen erfolgten 1745 für die berühmten Aufführungen im Foundling Hospital, was alle nachfolgenden Dirigenten mit dem Problem zurückließ, welche nun Händels "endgültigen" Absichten waren. Zur Zeit des Todes des Komponisten im Jahre 1758 hatte der Messias bereits einen Kultstatus erreicht, den er nie wieder verlor.

Neben seinen ungemein beliebten Chören - von denen das "Hallelujah" König ist - liegt der größte Reiz des Messias in seinen wirkungsvollen Arien und Rezitativen für Solisten. Das beginnende "Every Valley", vom Tenor gesungen, legt die Stimmung an Melodienreichtum und gefühlvollem Charme fest und ihm wird gleich getan von "Rejoice Greatly" des Sopran, "He was Despised" des Alt und "The Trumpet Shall Sound" für den Bass.

(c) Brian Robins

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