Gioacchino Rossini |
Werk: Der Barbier von Sevilla (Il barbiere di Siviglia)
Epoche: Klassik/Romantik
Entstehugszeit: 1815
Uraufführung: 20. Februar 1816 im Teatro Argentina in Rom
Besetzung: Solisten, Chor und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden, 20 Minuten
Teile:
- Ouvertüre
- No. 2a, Piano, pianissimo
- No. 2b, Ecco, ridente in cielo
- No. 3, Mille grazie
- No. 4, Largo al factotum
- No. 5, Se il mio nome
- No. 6a, Oh cielo
- No. 6b, All'idea di quel metallo
- No. 6c, Numero quindici
- No. 7a, Una voce poco fa
- No. 7b, Io son docile
- No. 8, La calunnia è un venticello
- No. 9, Dunque io son la fortunata?
- No. 10, A un dottor della mia sorte
- No. 11, Ehi, di casa!
- No. 12, Fredda ed immobile
- No. 13, Pace e gioia
- No. 14, Contro un cor (Unterrichtsszene: Rosina & Graf Almaviva)
- No. 15, Don Basilio!... Cosa veggo!
- No. 16, Buona sera, mio signore
- No. 17, Il vecchiotto cera moglie
- No. 18, Temporale (Sturmmusik)
- No. 19a, b, Ah! qual colpo inaspettato... Zitti, zitti
- No. 20, Cessa di più resistere
- No. 21, Di si felice
- No. 22a, Ma forse, ahime Lindoro, Ersatzarie
- No. 22b, L'innoenza di Lindoro, Ersatzarie
- No. 23, La mia pace, la mia calma, Ersatzarie
Dieses Meisterwerk von 1815 wird weit verbreitet als die größte komische Oper angesehen. Selbst als Opern der Bel-Canto-Epoche (Rossinis Blütezeit) selten gespielt wurden, war ihre regelmäßige Darbietung auf den Opernbühnen der Welt unvermindert. Die Uraufführung 1816 in Rom wurde zum Fiasko. Der ältere Opernkomponist Giovanni Paisiello hatte 1782 eine Oper über die gleiche Geschichte komponiert, die ebenfalls Der Barbier von Sevilla heißt. Rossini hatte Bedenken eine neue Oper über den gleichen Text zu komponieren, so dass er zunächst Paisiellos freundliche Erlaubnis erbat fortführen zu dürfen und er nannte seine neue Oper ursprünglich Almaviva. Dies hinderte Paisiellos Claque nicht daran die Uraufführung zu sabotieren, eine Absicht, in der sie durch mangelnde Proben, eine schlampige Produktion und nicht korrekt funktionierende Bühneneffekte unterstützt wurden. Ohne Paisiellos Fans, die einen Aufstand inszenierten, war die Aufführung ein Erfolg und in der dritten Aufführung führte sie zu Ovationen und eroberte fortan schnell die Opernwelt. (Paisiellos Oper übrigens wurde schon bald von Rossinis in den Schatten gestellt, hat in den letzten Jahren aber wieder etwas Beachtung in der Opernwelt gefunden.)
Der Barbier von Sevilla ist das erste aus einer Trilogie von Dramen des französischen Dramatikers Beaumarchais. Diese Dramen, die dazu neigten den Adelsstand als Hanswürste darzustellen, die von ihren hinterlistigen Dienern abhängig waren und manipuliert wurden, wurden im späten 18. Jahrhundert als staatsfeindlich angesehen. (Die Hochzeit des Figaro, das zweite der Dramen, wurde 1786 von Mozart in eine Oper verwandelt. Es ist übrigens Rossinis Oper und nicht Mozarts, die die komische Arie "Largo al factotum" mit dem darin enthaltenen Ausruf "Figaro, Figaro, Figaro" enthält.) Figaro ist der Barbier des Titels. Die Handlung dreht sich um die Bemühungen des verliebten jungen Grafen Almaviva die liebliche Rosina zu bezirzen und für sich zu gewinnen und dabei ihren Vormund, Dr. Bartolo, zu überflügeln, der selbst für sie schwärmt. Es gibt textliche Unterschiede zwischen den Produktionen der Oper. Die Hauptentscheidung ist die, ob Rosinas Rolle von einem Mezzosopran (wie Rossini ursprünglich wollte) oder von einem Sopran gesungen wird, wie es seit 1826 üblicherweise getan wurde, offenbar mit Rossinis Zustimmung. Eine Arie für Bartolo ging verloren und wurde von einer eines Komponisten namens Romani ersetzt. Und auch die "Unterrichtsszene" ist verschollen, so dass der Sopran die Musik eines anderen Komponisten an ihrer Statt wählen kann. Einige der großartigen, beliebten Nummern in der Oper sind Almavivas Serenade "Ecco ridente in cielo" und das leidenschaftlichere "Se il mio nome". Rosinas "Una voce poco fa" ist vielleicht die bekannteste aller Koloraturarien, während Bartolo mit "La Calunnia" seine eigene Arie enthält, in der es ganz um die böse Macht der Verleumdung geht. Im Übrigen wurde die berühmte Ouvertüre zur Oper, die vermutlich zu den am Häufigsten gespielten Kompositionen Rossinis in der Konzerthalle zählt, ursprünglich gar nicht für diese Oper komponiert! Rossini hatte nicht mehr viel Zeit, so dass er einfach eine Ouvertüre nahm, die er zuvor bereits geschrieben hatte.
(c) Joseph Stevenson
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