Giuseppe Verdi |
Werk: Rigoletto
Epoche: Romantik
Entstehungszeit: 1851
Uraufführung: am 11. März 1851 in Teatro La Fenice in Venedig
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden
Teile:
- Prelude
- No. 2a, Della mia bella incognita borghese
- No. 2b, Questa o quella
- No. 3, Partite? Crudele!
- No. 4, Gran nuova! gran nuoval
- No. 5, Ch'io gli parli
- No. 6, Quel vecchio maledivami
- No. 7, Pari siamo!
- No. 8, Figlia!... Mio padre!
- No. 9, Ah! veglia, o donna
- No. 10a, Signor nè principe
- No. 10b, T'amo! T'amo
- No. 10c, È il sol dell'anima
- No. 10d, Addio, addio
- No. 11a, Gualtier Maldè
- No. 11b, Caro nome
- No. 12a, Silenzio
- No. 12b, Zitti, zitti
- No. 13a, Ella mi fu rapita!
- No. 13b, Parmi veder le lagrime
- No. 13c, Scorrendo uniti remota
- No. 13d, Possente amor mi chiama
- No. 14a, Povero Rigoletto!
- No. 14b, Cortigiani, vil razza dannata
- No. 15a, Mio padre!... Tutte le feste al tempio
- No. 15b, Ah! Solo per me
- No. 15c, Piangi, fanciulla
- No. 15d, Sì, vendetta
- No. 16, E l'ami?
- No. 17, La donna è mobile
- No. 18a, Un di, se ben rammentorni
- No. 18b, Bella figlia dell'amore [Quartett]
- No. 19a, M'odi! ritorna a casa
- No. 19b, Ah, più non ragioni!
- No. 19c, Sturmmusik
- No. 20, Della vendetta! alfin giunge l'istante
- No. 21a, Chi e la?
- No. 21b, V'ho ingannato! colpevole fui
- No. 21c, Lassù in cielo
- No. 22, Prends pitié de sa jeunesse (Pariser Inszenierung)
Nach den Auseinandersetzungen mit Zensoren, die Verdi nach der Komposition von Stiffelio trafen, wäre der einfache Schritt für sein nächstes Werk gewesen ein deutlich weniger kontroverses Sujet auszuwählen. Verdi jedoch nahm sich Victor Hugos Drama "Le roi s'amuse" vor, das in Paris nach nur einer Darbietung verboten wurde. Aber indem er den König des Dramas zu einem Herzog machte und den Ort von Frankreich nach Mantua verlegte schaffte es Librettist Piave sowohl Komponist, als auch Zensoren zufrieden zu stellen. Diese tragische Geschichte inspirierte Verdi wie keine mehr seit Macbeth; die Uraufführung war ein Triumph und sie wurde unmittelbar zu einem weltweiten Erfolg. Einheimische Zensoren verboten jedoch oft den Originaltext, so dass die Musik gelegentlich zu einem wesentlich veränderten Libretto gehört wurde; in einigen Versionen wurde die unglückliche Gilda sogar wiederbelebt, um bis an ihr Lebensende glücklich zu sein. Obwohl einige von ihnen wirklich abgründig waren, beeinflusste glücklicherweise keine dieser temporären Änderungen den Erfolg einer Partitur, die bis heute als eine von Verdis besten angesehen wird.
Rigoletto lieferte einen wichtigen Bruch mit früheren Traditionen der Oper; nur der Herzog hat noch eine konventionelle zweigliedrige (langsam-schnell) Arie, die für viele Jahre der unerschütterliche Grundbaustein für Szenen war (bis in die 1960er kannten die meisten Opernliebhaber den zweiten Teil dieser Arie ("Possente amor") gar nicht, weil er bei Darbietungen fast immer ausgelassen wurde). Die anderen beiden Arien des Herzogs sind eher wie Canzonettas und klingen wie etwas, das jeder in einem unbeschwerten Moment erdenken könnte. Gildas einzige Arie ist eine verträumte Reflektion über den jungen Mann, in den sie sich verliebt hat; ihr fehlt dier erwartete, meisterhafte Abschluss. Rigolettos Arien folgen den erwarteten formellen Stilistika dieser Zeit überhaupt nicht; sie sind eher wie durchkomponierte Monologe, aber verlangen immer noch beeindruckende Sangesqualitäten.
Die Rolle des Rigoletto ist der erste vollständig entwickelte Charakter, den man in Verdis Oper finden kann; seine Stimmungswandel und Emotionen scheinen natürlich verbunden zu sein mit der dramatischen Situation und seine Musik hat eine unausweichliche Qualität und scheint die Geschichte zu ihrem tragischen Ende hinzutreiben. Die Duette zwischen Gilda und Rigoletto spielen eine wichtige Rolle im Stil der Oper: in der zweiten Szene des ersten Akts ist die erschaffene Stimmung die einer zärtlich liebenden Sorge eines Vaters um seine Tochter, aber am Ende von Akt zwei kann der Hörer während "Tutte le feste al tempio" seinen Wut spüren, nur um in "Si, vendetta" auszubrechen. Die tragischen Konsequenzen dieser Wut werden zum Fokus der Geschichte.
Der Beginn des finalen Akts enthält zwei der berühmtesten Stücke der Opernliteratur: "La donna e mobile" des Herzogs (welches keiner Einführung mehr bedarf) und das berühmte Quartett "Bella figlia dell'amore", in dem jede Figur eine unterschiedliche Emotion zum Ausdruck bringt. Ein interessantes Element des Quartetts ist, dass sich alle vier Figuren nicht am selben Ort befinden und genauso wenig miteinander interagieren; während der Herzog mit einer Frau in Sparafuciles Schenke, Rigolette und Gilda luken durch das Fenster und kommentieren jeweils ihre eigenen Gefühle.
Während die Musik für Gilda und den Herzog in alter Stärke erscheint und auf Höhe früherer Opern, zeigt jene für Rigoletto wie Verdi den Weg der dramatischen Charakterisierung einschlägt, der in Otello schließlich kulminieren sollte. Mit seinem Reichtum an berühmten Arien und Ensembles wird Rigoletto weiterhin gespielt werden, solange es Sänger gibt, die in der Lage sind den Anforderungen der Musik gerecht zu werden.
(c) Richard LeSueur
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Renata Scotto, Dietrich Fischer-Dieskau, Carlo Bergonzi (Solisten), Orchestra Filarmonica della Scala, Dir. Rafael Kubelík Label: DGG, ADD, 1963 |
Cornell MacNeil, Ileana Cotrubas, Plácido Domingo, Isola Jones, Justino Díaz (Solisten), The Metropolitan Opera Orchestra and Chorus, Dir. James Levine Label: DGG, 1977 |
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Parma, 2008
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