Johann Sebastian Bach |
Werk: Toccata und Fuge d-Moll, BWV 565
Epoche: Barock
Entstehungszeit: vor 1708
Besetzung: Orgel
Aufführungsdauer: ca. 9 Minuten
Johann Sebastian Bachs berühmtestes Orgelstück ist bekannt für seinen rhythmischen Antrieb, sowie sein fesselndes Anfangsmotiv. Von der Vielzahl derjeniger, die es mit melodramatischen Stummfilmszenen assoziieren, als Sinnbild Angst einflößender Orgelmusik angesehen, wurde es mannigfaltig transkribiert. Einen Großteil des 20. Jahrhunderts hindurch wurde es oft als orchestrales Arrangement von Leopold Stokowski gehört. Die oft in Orgelkonzerten verwendete romantisierte, tosende Registrierung ist immer noch effektiv, obwohl Interpretationen mit dem Ziel historischer Genauigkeit dazu neigen dem Werk einen helleren Ansatz zu geben. Es ist schwierig eine Chronologie von Bachs Orgelwerken aufzustellen, da die meisten autografischen Manuskripte (abgesehen von jenen am Ende seiner Karriere) verloren gingen. Werke wie dieses sind uns nur anhand von Kopien zugänglich, die von seinen Schülern angefertigt wurden. Mangels Hinweisen in der Handschrift des Komponisten, dem Papier, auf dem er schrieb, Notizen, die im Manuskript erscheinen und anderen Dingen versuchten Wissenschaftler die Datierung des Werks anhand stilistischer Einschätzungen vorzunehmen. Aufgrund seines auffälligsten strukturellen Merkmals - der Verflechtung des Materials der Toccata und der kontrapunktischen Fuge - wurde das Werk dem Beginn von Bachs Karriere zugeordnet, vor seinem Umzug nach Weimar 1708. Es ist vielleicht das früheste unter den bekannten Meisterwerken Bachs. Der Wechsel zwischen fast-improvisatorischen und kontrapunktischen Abschnitten war charakteristisch für die Werke des norddeutschen Organisten Dietrich Buxtehude, für den Bach 1704 etwas mehr als 300 km reiste, um ihn zu hören und dabei einen Urlaub von seiner Stelle als Organist an der Neukirche in Arnstadt nahm. Indem er das in dieser Technik verborgene dramatische Potenzial voll ausschöpfte, schuf Bach ein zeitloses Werk.
(c) Joseph Stevenson
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an der Trostorgel der Stadtkirche Waltershausen
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