VIVALDI: Die vier Jahreszeiten

Antonio Vivaldi
Lebensdaten: 4. März 1678 Venedig - 28. Juli 1741 Wien (Österreich)
Werk: Die vier Jahreszeiten, RV 269, 315, 293 & 297 (op. 8 Nr. 1-4)
Epoche: Barock
Entstehungszeit: 1725
Besetzung: Violine und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 40 Minuten
Sätze:

  • Der Frühling (La primavera)
  1. Allegro
  2. Largo e pianissimo sempre
  3. Danza pastorale. Allegro
  • Der Sommer (L'estate)
  1. Allegro non molto
  2. Adagio
  3. Tempo impetuoso d'Estate. Presto
  • Der Herbst (L'autunno)
  1. Allegro
  2. Ubriachi dormienti. Adagio molto
  3. La caccia. Allegro
  • Der Winter (L'inverno)
  1. Allegro non molto
  2. Largo
  3. Allegro
Indem er hunderte an Beispielen produziert hat, muss Antonio Vivaldi als der unbestrittene König des barocken Instrumentalkonzerts angesehen werden. Durch das Schreiben solcher Werke für eine Vielzahl verschiedener Instrumente - Violine, Viola d'amore, Cello, Mandoline, Flöte, Oboe, Fagott, Trompete, Horn und andere - solo und in verschiedenen Kombinationen war Vivaldi ein bahnbrechender Faktor in der Entwicklung eines Genres, das in den Werken von Mozart und Beethoven zu klassischer Perfektion reifte, seinen Gipfel in den romantischen Werken von Paganini, Brahms und Tschaikowski erreichte und in den Werken solch unterschiedlicher Komponisten wie Berg, Prokofjew und Ligeti das gesamte 20. Jahrhundert hindurch anhaltende Beliebtheit genoss. Bedenkt man die bloße Menge von Vivaldis Violinkonzerten - alleine in der Tonart D-Dur schrieb er mindestens 35 Stück - ist es nicht überraschend, dass viele zu fast totaler Unbekanntheit verkamen. Auf der anderen Seite gibt es eine Gruppe von vier Konzerten aus Vivaldis Opus 8 (1725) - in der Gesamtheit bekannt als Die vier Jahreszeiten - die die bekanntesten und charakteristischsten Werke des Komponisten bleiben. Neben den Eigenschaften, die mittlerweile mit dem Großteil von Vivaldis Musik assoziiert werden - Anmut, Virtuosität, energiegeladene, motorische Rhythmen - sind die Konzerte der vier Jahreszeiten für ihre außerordentliche programmatische Vorstellungskraft bemerkenswert, die von einem scharfen Fokus auf formale Struktur ausbalanciert wird. Jedes Konzert wird von einem beschreibenden Gedicht begleitet, dessen Bilderwelt zu einem essentiellen Bestandteil des Gefüges der Musik wird. Die Vögel beispielsweise, die die Jahreszeit "mit ihren fröhlichen Liedern" in La primavera (Der Frühling) begrüßen, werden farbenfroh dargestellt in den kunstvoll verzierten Phrasierungen des Werks. L'estate (Der Sommer) ist in ähnlich lebhaften Farben gemalt, die sowohl das Pfeifen eines Schafhirten, wie auch einen zunehmenden Sturm porträtieren. L'autunno (Der Herbst) wird von einer volkstümlichen Erntefeier und dem Galoppieren einer berittenen Jagdgruppe charakterisiert. Die Trostlosigkeit und Dissonanz von L'inverno (Der Winter) erschaffen ein ernstes, aber ausdrucksstarkes Porträt, das eine fesselnde Zusammenfassung von Vivaldis bildlichem Genie in diesen vier Werken liefert.

(c) Rovi Staff

Kaufempfehlung:
Monica Huggett (Violine), The Academy of Ancient Music, Dir. Christopher Hogwood
Label: Decca, ADD/DDD, 1980-86
Midori Seiler (Violine), Akademie für Alte Musik Berlin, Dir. Georg Kallweit
Label: HMF, 2008
YouTube:
Julia Fischer (Violine), Academy of St. Martin in the Fields, Dir. Kenneth Sillito
Juli 2011 im National Botanical Garden von Wales

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