VERDI: Il trovatore

Giuseppe Verdi
Lebensdaten: 10. Oktober 1813 Le Roncole (Parma) - 27. Januar 1901 Mailand
Werk: Il trovatore (Der Troubadour)
Epoche: Romantik
Entstehungszeit: 1853
Uraufführung: 19. Januar 1853 im Teatro Apollo von Rom
Besetzung: Solisten, Chor und Orchester
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden, 20 Minuten
Teile:

  1. No. 1a, Sinfonia
  2. No. 1b, All'erta!
  3. No. 1c, Di due figli
  4. No. 1d, Abbietta zingara
  5. No. 2a, Che più t'arresti?
  6. No. 2b, Come d'aurato
  7. No. 2c, Tacea la notte placida
  8. No. 2d, Di tale amor
  9. No. 3a, Tace la notte!
  10. No. 3b, Deserto sulla terra
  11. No. 3c, Non m'inganno
  12. No. 3d, Ah! dalle tenebre
  13. No. 3e, Di geloso amor
  14. No. 4a, Vedi! La fosche notturne spoglie [Zigeunerchor, Coro di Zingari]
  15. No. 4b, Stride la vampa!
  16. No. 5a, Soli or siam!
  17. No. 5b, Condotta all'era in ceppi
  18. No. 6a, Non son tuo figlio?
  19. No. 6b, Mal reggendo all'aspro assalto
  20. No. 6c, Perigliarti ancor languente
  21. No. 7a, Tutto è deserto
  22. No. 7b, Il balen del suo sorriso
  23. No. 7c, Per me ora fatale
  24. No. 8a, Ah! se l'error t'ingombra
  25. No. 8b, Perché piangete?
  26. No. 8c, Degg'io volgermi
  27. No. 8d, E deggio e posso creduto
  28. No. 9a, Or co dadi ma fra poco
  29. No. 9b, Squilli, echeggi
  30. No. 9c, Ballabile
  31. No. 10a, In braccio al mio rival!
  32. No. 10b, Giorni poveri vivea
  33. No. 10c, Deh! rallentate
  34. No. 11a, Quale d'armi fragor
  35. No. 11b, Ah! si, ben mio
  36. No. 11c, Di quella pira
  37. No. 12a, Siam giunti
  38. No. 12b, Timor di me?
  39. No. 12c, D'amor sull'ali rosee
  40. No. 12d, Miserere... Ah, che la morte ognora
  41. No. 12e, Tu vedrai che amore
  42. No. 13a, Udiste? Come albeggi?
  43. No. 13b, Qual voce!
  44. No. 13c, Mira, d'acerbe lagrime
  45. No. 13d, Vivrà! Contende il giubilo
  46. No. 14a, Madre, non dormi?
  47. No. 14b, Se m'ami ancor
  48. No. 14c, Ai nostri monti
  49. No. 14d, Che! Non m'inganno!
  50. No. 14e, Parlar non vuoi?
  51. No. 14f, Ti scosta!

Il trovatore, die zweite der drei großen Opern der Mittelepoche, welche Verdis Ruhm verfestigte, ist das Werk, welches am Stärksten in den Traditionen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fußt. Auf einem Schauspiel von Gutiérrez beruhend, ist die Handlung so an Wendungen und unerwarteten Zufällen angereichert, dass diese die Oper über die Jahre zum Objekt zahlreicher Scherze werden ließen. Verdi wurde von diesem Werk jedoch zum Gipfelpunkt seiner Inspiration getrieben und seit seiner Uraufführung war es ein noch größerer Erfolg als sein Vorgänger Rigoletto.

Der ursprüngliche Text stammt von einem der liebsten Librettisten des Komponisten, Salvatore Cammarano, der jedoch starb kurz nachdem der erste Entwurf fertiggestellt wurde, was Verdi dazu zwang sich an Leone Bardare für Überarbeitungen zu wenden. Verdi überlegte zunächst die Oper nach ihrer Zigeunerfigur Azucena zu benennen, am Ende gewann der Tenor aber dieses Stechen.

1856 wurde Verdi beauftragt die Oper für eine französische Version an der Pariser Opéra leicht zu überarbeiten; er fügte dem dritten Akt ein Ballett hinzu, schrieb das Ende der Schlussszene um und machte weitere kleine Überarbeitungen. Keine dieser Überarbeitungen wurden seither in die üblich dargebotene Version der Oper eingefügt.

Die Bedeutung von Il trovatore liegt in der Musik; sie weist einige der einnehmendsten Melodien auf, die Verdi je geschrieben hat. Es wurde gesagt, dass alles was man benötigt, um eine erfolgreiche Darbietung dieser Oper zu bewerkstelligen, nur (!) die vier besten verfügbaren Verdistimmen seien. Von den aufsteigenden Phrasen in Leonoras Anfangsarie bis zur martialischen Aufgeregtheit von Manricos "Di quella pira" wurden alle konventionellen Opernformen genutzt, um den Sängern eine Möglichkeit zu geben sich auszuzeichnen. Nur Azucena hat keine traditionelle, zweiteilige Arie, sondern einige der unvergesslichsten Soli und Duette der ganzen Oper. Von ihrem Auftritt mit dem Drama von "Stride la vampa" bis zur Zärtlichkeit ihres Duetts mit Manrico im vierten Akt zeigt sie eine ganze Bandbreite an Emotionen. Di Luna, der Bariton-Bösewicht, ist da eindimensionaler. Die Rolle Manricos ist eine der schwierigsten, die Verdi geschrieben hat; er benötigt die Grazie eines lyrischen Tenors für "Ah si, ben mio" und den vollen, dramatischen Tenorklang für das nachfolgende "Di quella pira" (das zwei unnotierte hohe Cs enthält, die beträchtlich zu seiner Schwierigkeit beitragen). Die meisten Tenöre bevorzugen es diese Arie nach unten transponiert zu singen, was einige sogar auf Aufnahmen machen.

Verdis Il trovatore zählt zu den letzten "Stehen und singen"-Opern: jene, die ihre beste Wirkung haben, wenn sie gut gesungen werden, unabhängig von der dramatischen Darstellung. Mit seinem Reichtum an großartiger Musik, wird Il trovatore immer ein Publikumsliebling bleiben, während die Kritiker über seinen Mangel an Subtilität klagen werden.

(c) Richard LeSueur

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Rajna Kabaiwanska, Plácido Domingo, Piero Cappuccilli (Solisten), Chor und Orchester der Wiener Staatsoper, dir. Herbert von Karajan
aus der Wiener Staatsoper

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