VERDI: Aida

Giuseppe Verdi
Lebensdaten: 10. Oktober 1813 Le Roncole (Herzogtum Parma) - 27. Januar 1901 Mailand (Italien)
Werk: Aida
Epoche: Romantik
Besetzung: Soli, Chor und Orchester
Entstehungszeit: 1871
Uraufführung: 24. Dezember 1871 in Kairo (Osmanisches Reich)
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden, 15 Minuten
Teile:

  • 1. Vorspiel
  • 2. Si, corre voce che l'Etiope ardisca
  • 3a. Se quel guerrier
  • 3b. Celeste Aida
  • 4a. Quale insolita gioia
  • 4b. Vieni o diletta
  • 5a. Alta cagion v'aduna
  • 5b. Or di vulcano al tempio
  • 5c. Sul del Nilo
  • 6a. Ritorna vincitor!
  • 6b. L'insana parola
  • 6c. I sacri nomi
  • 7a. Possente Possenta - Immenso Fthà!
  • 7b. Tanz der Priesterinnen
  • 7c. Mortal diletto
  • 8a. Chi mai (Chor)
  • 8b. Danza di schiavi mori (Tanz der maurischen Sklaven)
  • 9a. Fu la sortè dell' armi
  • 9b. Amore, amore
  • 10a. Gloria all' Egitto (Chor)
  • 10b. Marcia trionfale (Triumphmarsch)
  • 10c. Ballabile (Ballett)
  • 10d. Vieni, o guerriero
  • 10e. Quest' assisa
  • 11. O Re, pei scari Numi
  • 12a. O tu che sei d'Osiride (Chor)
  • 12b. Vieni d'Iside
  • 12c. Qui Radamès verrà
  • 12d. O patria mia
  • 13. Ciel mio padre
  • 14a. Pur' ti riveggo
  • 14b. Fuggiam gli ardor ... Là, tra foreste vergini
  • 15a. Introduction
  • 15b. L'abborita rivale
  • 15c. Già i sacerdoti
  • 15d. Misero appien mi festi
  • 16a. Ohimè morir mi sento
  • 16b. Spirto del nume'
  • 17a. La fatal pietra sovra me si chiuse
  • 17b. Morir sì pura e bella
  • 18a. Immenso immenso
  • 18b. O terra addio

1869 eröffnete in Kairo ein neues Opernhaus mit Verdis "Rigoletto". Der Khedive wollte dort eine spektakulärere Oper produzieren, so dass er ein neues Werk von Verdi in Auftrag gab. Von Antonio Ghislanzoni wurde ein Libretto vorbereitet, das auf einer französischen Handlung von Camille du Locle basiert. Verdi arbeitete sehr eng mit Ghislanzoni zusammen an der Form und dem genauen Text des Librettos und bestand jederzeit darauf, dass man konventionelle Formen über Bord werfen solle, wenn sie nicht einem dramatischen Zweck dienten. Die Uraufführung in Kairo wurde von Januar auf Dezember 1871 verschoben, weil die Bühnenbilder und Kostüme während des Deutsch-Französischen Krieges in Paris gefangen waren. Die Oper war ein unmittelbarer Erfolg, aber Verdi überarbeitete die Partitur weiter. Er komponierte eine volle Ouvertüre für die Premiere am Teatro alla Scala, verwarf sie aber wieder, bevor die Aufführung statt fand; die Verlängerung der Ballettmusik für die Pariser Premiere wurde jedoch in die gedruckte Partitur mit übernommen.

Die Partitur zu Aida ist der Gipfelpunkt aller frühen Bemühungen Verdis die Musik die Handlung voranbringen zu lassen. Der Triumphmarsch und das Ballett aus dem zweiten Akt sind nicht nur individuelle Vorführstücke, sondern auch ein integraler Bestandteil von Feiern für eine siegreiche Armee. Abgesehen von dieser Szene ist Aida eine wirklich sehr intime Oper deren meiste Szenen nur wenige Charaktere erfordern; tatsächlich erfolgt ein Großteil des Chorgesangs von hinter der Bühne. Die Auftrittsarie des Tenors ("Celeste Aida") ist eine verträumte Romanze über seine geliebte Aida, die die zarte Seite des Kriegers zeigt. Zuvor hat der Tenor die Chance seine Stimme zu ölen, denn es ist eine der schwierigsten Auftrittsarien im Opernkanon. Die Rolle der Aida ist eine der befriedigendsten in allen Opern Verdis. Mit zwei wichtigen Arien, sowie Duetten mit jeder anderen Figur, wird dem Sopran die Möglichkeit gegeben alle Facetten seines Talents aufzuzeigen. Die eifersüchtige Amneris ist Teil einer langen Liste an wichtigen Rollen für Mezzosopran, die Verdi geschaffen hat. Sie ist diejenige, die verschiedene dramatische Elemente zueinander führt und ihr Duett mit Radames ist eine der großen Konfrontationsszenen der Oper. Amonasro hat die kleinste Baritonrolle in allen späten Opern Verdis und tritt nur in zwei Szenen auf. Er ist auch der einzige Vater, den Verdi sein Kind erst an zweiter Stelle kommen lässt; er möchte nur den Krieg mit Ägypten gewinnen. Die Reichweite der Musik zu Aida brachte viele frühe Kritiker zur Klage, Verdi hätte dem Einfluss Wagners nachgegeben, es ist aber eher die Kulmination der stilistischen Experimente, die man zuerst in "La forza del destino", "Simon Boccanegra" und "Don Carlos" gehört hatte. Mit ihren berühmten Arien und Ensembles wurde Aida zu einer der beliebtesten Opern überhaupt und die Bekanntheit und Gewöhnung bringt noch neue Details zur Aufmerksamkeit des Hörers.

(c) Richard LeSueur

Kaufempfehlung:
Katia Ricciarelli, Plácido Domingo, Elena Obraztsova, Leo Nucci (Solisten), La Scala Orchestra, Dir. Claudio Abbado
Label: DGG, DDD, 1981
Nina Stemme, Salvatore Licitra, Luciana D'Intino, Juan Pons, Matti Salminen (Solisten), Orchester der Oper Zürich, Dir. Nicolas Joel
Label: BelAir, 2006
YouTube:
Luciano Pavarotti, Maria Chiara, Ghena Dimitrova, Juan Pons, Nicolai Ghiaurov (Solisten), Orchestra del Teatro alla Scala, Dir. Lorin Maazel

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen